Pressekonferenz: Von Blackouts und Nebeln in Avalon 8:30 bis 22 Uhr Die PDC 2005 ging für registrierte Teilnehmer schon bei den (kostenpflichtigen) Pre-Conference Sessions am 11. September und für uns Presseleute am 12. September los. Daher nutzten wir ein weiteres Mal die bequemen, wenn auch etwas langsameren Shuttle-Busse vom Hotel zum Los Angeles Convention Center. Eine Fahrt, die normalerweise ca. 20-25 Minuten dauert, letztendlich 1 Stunde und 4 Minuten von unserer Zeit verbraten hat und dennoch zu einer der bizarrsten Busfahrten meines Lebens avancierte. Zugegeben, Los Angeles und Umgebung ist gewaltig, doch nimmt man nicht an, dass ein Fahrer eines Shuttle-Busses den Weg zum Convention Center kennt? Sie sagen Ja, ich sage Nein! Selbst die hartgesottensten Optimisten unter uns runzelten die Stirn als der Busfahrer (weit) entfernt vom Convention Center seine Runden im dreckigsten Part von LA dreht. Mehrere von uns checken nochmal eben das Papierschild und vergewissern sich, dass dort Renaissance Hotel - PDC 2005 steht und nicht Renaissance Hotel - Cheap Sightseeing 2005 zu lesen ist. Doch Achtung! Da steht ein nicht zu übersehendes Schild LA Convention Center ->. Endlich sind wir auf dem richtigen Weg. Plötzlich biegt Mr. LA-Tourguide links und wieder links ab. 180 Grad Drehung und ab in die falsche Richtung. Ja, und ab jetzt wurde es lustig, da sich die Insassen langsam in Richtung Fahrer trauten und ein vorsichtiges Sir, do you know what you are doing von sich geben. Jener behält einen kühlen Kopf und geht munter seinen Weg. Erst als ein russischer Teilnehmer der PDC mit seinem Notebook nach vorne trabt und dem Busfahrer aus LA den Weg zum gigantischen und nicht übersehbaren Convention Center zeigt. Bizarr? Noch nicht ganz, denn ca. 5-6 Reihen hinter mir gab es ein Mitfahrer, der durch sein Lachen, das mich an einen fiesen kleinen Hund aus einem Cartoon dessen Titel ich nicht mehr kenne erinnert, den ganzen Bus zum Grinsen brachte.  Wie ein PDC Teilnehmer aus Russland dem heimischen Fahrer aus LA den Weg zum LACC erklärt Die Pressekonferenz: Es wird Schwarz! Endlich in den (praktischen) Presseräumen angekommen, stellte Microsoft die Zukunft des vernetzten Hauses mit Microsoft vor. Er sieht in naher Zukunft einen zentralen Hausserver (IPTV Edition), der bestimmte relevante Daten an die Xbox 360 im Wohnzimmer, der Media Center Edition im Schlafzimmer, Windows Mobile im Auto, MSN am PC und ins Heimkino schickt und von dort auch lädt. Diese Vision wird (leider) nicht weiter erläutert sondern einfach im Raum stehen gelassen, was mich etwas enttäuschte.
 Greg Sullivan, seines Zeichens Vice President for Windows, betritt die Bühne und gibt einen schnellen Überblick zur Windows Vista Beta 1: Insgesamt haben sich 10.000 ausgesuchte Betatester und über 500.000 MSDN- und TechNet-Abonennten die Beta 1 heruntergeladen von denen ein gewaltiger Teil wertvolles Feedback liefert. Er bestätigt auch nochmals den finalen Erscheinungstermin von der zweiten Hälfte 2006. Wir vermuten jedoch (ohne Gewähr), dass Windows Vista am 30. September 2006 (plus/minus einige Tage) erscheint, da hier viele der aktuellen Betaversionen auslaufen. Bereits bei Windows XP waren einige Beta- und RC-Versionen auf den 30. Oktober 2001 limitiert - am 24. Oktober ging XP dann offiziell über die Theke. Soviel mal aus der Gerüchteküche... Er entschuldigt sich auch indirekt für die nicht sehr offensichtlichen Neuerungen in der Beta 1, die doch eher an den Fundamenten (WinFX, Sicherheit, Verwaltung) orientiert war. Funktionen, die den Endanwender betreffen, und die finale Oberfläche werden voraussichtlich erst in der Beta 2 enthüllt. Einen wichtigen Überblick von Windows Vista bekommen wir jedoch schon in den folgenden Präsentationen: Sicherheit und Datenschutz - User Account Protection: Hiermit können Anwendungen mit niedrigen Rechten ausgeführt und somit Angriffen auf den Benutzeraccount vorgebeugt werden. - Network Access Protection: Beschränkt den Netzwerkzugang für PCs, die einen bestimmten Sicherheitsstatus (z.B. aktivierter Virenscanner und Firewall, aktuelle Updates) nicht erfüllen. - Windows Service Hardening: Windows-Dienste, die in der Vergangenheit von Würmern (z.B. Blaster) angegriffen wurden, werden wesentlich sicherer und strenger überwacht. - Anti-malware: Windows Vista wird einen eingebauten Spyware-Scanner, einen Schutz vor bedrohlichen Skripten und vielleicht auch einen eigenen Virenscanner anbieten. - Multi-tiered Data Protection: Verhindert durch Verschlüsselung des gesamten Datenträgers und der Speicherung des Schlüssels im TPM-Chip zukünftiger Rechner, dass Daten gestolen werden. Diese wären auf anderen Rechnern völlig unbrauchbar. - IE Security: Wir gehen im weiteren Bericht von Tag 4 auf die Neuerungen im Internet Explorer 7.0 ein! Performance - Instant-on (S4-State):Eine Mischung aus dem Ruhezustand und dem Standbye soll die bestmögliche Alternative aus sparsamen Energieverbrauch und blitzschnellem Nutzen des Notebooks darstellen. - Smart Caching Load Times: Die auch als SuperFetch bekannte Funktion analysiert ihr Verhalten und lädt Applikationen um bis zu 60% schneller. - Disk optimization: Automatische Defragmentierung der Festplatte im Hintergrund - Fast reboot via non-volatile Memory: Externer Speicher (z.B. eines USB-Drives) können zum schnelleren Neustart des Systems genutzt werden. Zuverlässigkeit - Weniger Neustarts, Abstürze und Hangs in Windows Vista!
- Windows diagnostic/protection: Mehr Einsicht und bessere Hilfe bei Problemen mit Windows - Automatic recovery: Stellt sich nach einem Fehler oder Absturz automatisch wieder her! Viele dieser Themen haben nur die Oberfläche angekratzt! Microsoft, wir brauchen mehr Infos und keine halbherzigen Überschriften und Versprechen. Anstelle dieser Informationen wird im Presseraum plötzlich alles schwarz. Greg Sullivan handelt die Sache sehr souverän und witzelt über den Blackout, von dem wir zunächst glauben, dass er nur im Convention Center vorgekommen ist. Später, als die Wireless Connection und der Strom langsam wieder zurückkommen, erfahren wir, dass Downtown Los Angeles von diesem Stromausfall betroffen sei. Als jemand, der beim (wesentlich größeren) Stromausfall in New York im August 2003 zufällig im Urlaub dabei war, frage ich mich natürlich: Warum gerate ich immer in solche Situationen? Vielmehr frage ich mich, als jemand, der die nächsten 5 Wochen durch die USA fahren wird, ob mir sowas noch öfters passiert?  Später kam der Strom zu einer sehr langweilig vorgetragenen Präsentation rund ums Thema Sicherheit (leider) wieder online.  Das Dach des Convention Centers war eins ein Wallpaper in Alphaversionen von Windows Longhorn (Vista) Die Presseveranstaltung war kaum vorbei, als wir uns direkt aus dem Staub machen. Den restlichen Nachmittag verbrachten einige von uns in der Einkaufsmeile, the Grove, in der wir auch den ersten offiizellen Abend in einem noblen italenischen Restaurant ausklingen lassen... Sandro Villinger, 17. September 2005 aus Los Angeles |