WinFS - Future Overview: An Overview 13:45 Uhr, 14. September Den ganzen Morgen über gab es kaum interessante Sessions, die für Sie, liebe Leser, interessant sein könnten. Daher entschiede ich mich, diesen PDC 2005 Report von Tag 4 fertigzumachen und erst wieder zu den 13:45 Uhr Sessions dabei zu sein. Mit Erstaunen lese ich von gleich drei Sessions, die mich äußerst interessieren: WinFS Future Directions: An Overview (Room 515 AB)
Windows Vista: Reaching Your Users When Their Machine Is Off, Using Auxiliary Display Devices (Room 409AB)
Windows Presentation Foundation (Avalon): Overview of Windows Vista Graphics (Room 502 AB) Leider konnte ich mich nicht dreiteilen, weshalb ich mich für die zukünftige Richtung von WinFS, dem Datenbank-Aufsatz für das NTFS-Dateisystem, entscheide. Nachdem ich mich einmal verlaufen habe (nicht 415 AB sondern 515 AB, man muss nur richtig lesen) komme ich gerade noch pünktlich zur WinFS Session. Der Redner, der bei Microsoft für die Zukunft von WinFS verantwortlich ist, geht zunächst auf zwei essentielle Fragen rund um WinFS ein... Frage 1: Wie kam es zu WinFS? Integrated Storage war schon immer eine Priorität bei Microsoft: Die Vision besteht aus einem Lager (Store) für alle Daten und Ordner. Es gab bereits bei Micrsoft viele sichtbare und unsichtbare Projekte seit den 90er Jahren. Allerdings sei erst die heutige Welt endlich bereit dafür: Daten basieren nicht mehr auf Papier sondern auf digital aufgenommenen Bildern, Dokumenten oder Musik und bietet schon jetzt relationale Daten (Metadaten) aufgrund vieler Technologien oder Geräte (z.B. Digitalkamera). Benutzer möchten nicht mehr länger auf Ordner und Dateien beschränkt sein sondern mit Daten nahtlos umgehen können.  Frage 2: Welche Veränderungen hat es seit der PDC 2003 gegeben? Um WinFS war es seit der PDC 2003 sehr ruhig. Die Entwickler haben sich entschieden, WinFS out-of-band nach Windows Vista zu veröffentlichen. Einer der Hauptgründe war das Feedback, das Microsoft bekommen musste - sie sehen es als komplett neues und revolutionäres Datenmodell, das für (vielleicht) mehrere Jahrzehnte und von unseren Kindern benutzt werden wird. Daher sollte soviel Zeit wie möglich in die Entwicklung und die Betazeit gesteckt werden - schließlich geht es um die Ablösung der klassischen Dateien und Ordner. Trotz dieser unglaublichen Neuerung ist sich Microsoft noch im Unklaren darüber, ob und wie es WinFS für Windows XP (oder früher, was aber unwahrscheinlich ist) anbieten wird. Die Presentation geht nun über zur entscheidenden Frage:  - WinFS Promotion Video: Genialer Überblick zu WinFS [Video, 39 MB] Was ist eigentlich WinFS?
WinFS lässt sich in die folgenden groben Punkte einteilen: Unify: WinFS basiert auf Datenbanken d.h. es gibt eine Menge neuer Einteilungen z.B. nach Autor, Zeitrahmen, Ereignisse, Status etc. Gehen wir einmal zu folgendem Beispiel über: Man bekommt auf Veranstaltungen oder Parties viele Business-Cards, fügt die Namen und Adressen in Outlook ein, fügt die E-Mail Adresse in MSN Messenger ein, fügt ihn in CRM als Geschäftspartner ein oder bindet diese Person auf sonst eine Weise in Windows Applikationen ein. Wenn nun diese Person die Firma, die Adresse oder auch nur die E-Mail wechselt muss man nun alle Orte (MSN Messenger, Outlook etc. werden in diesem Kontext völlig korrekt Data Islands genannt) neu herausfinden und aktualisieren. Mit WinFS sollen Dateien einheitlich sein sodass alle Applikationen darauf zugreifen können und sie einheitlich geändert werden können. Organize: Das Windows Media Player Team entwickelte für den WMP viele Ordner (z.B. Favoriten, Genre etc.), das Multimediadaten automatisch zuordnet und diese nicht an einem Ort behält- allerdings hat dies 30% deren Arbeit gekostet und macht 50% des Entwicklercodes des Media Player aus. Daher benötigt man ein einheitliches Interface/Dateisystem, worauf alle Apps zugreifen. Und genau an dieser Stelle soll WinFS eingreifen! Explore: Stellen wir uns die virtuele Figur Joe vor, der Drucker verkauft. Sein Geheimnis ist Kundenservice. Er antwortet schnell, ist immer pünktlich und hat sich seine ganz eigene Arbeitsumgegung aufgebaut. Nun wird er promoted. Er kennt nun nicht mehr seine Kunden sondern neue Geschäftspartner und weiß nun nicht, wie er diese organisieren soll. Mit WinFS soll es möglich sein, ein Arbeitsmodell bzw. bestimmte Prozesse auf eine völlig neue Umgebung zu übertragen d.h. das beispielsweise E-Mails automatisch auf die alte Weise mit Kontaktdaten verknüpft werden. Diese Stichworte klingen zwar nett, passten allerdings nicht wirklich immer zu den aufgeführten Erklärungen und Beispielen. Daraus besteht WinFS: Integrated Storage Components WinFS basiert auf dem ISC (Integrated storage components), das aus Datenbank Engines, CLR und NTFS basiert. Dateien und Ordner wird es in Zukunft nicht mehr geben: Vielmehr werden sie ersetzt durch Items (Elemente, Einheiten, Objekte) und Associations (Verbindungen). Associations sind z.B. Dieser Kontakt kennt jenen Kontakt. Somit werden beispielsweise durch den Doppelklick auf eine Person dazugehörige Bilder, Musik oder Ereignisse angezeigt. Synchronisation ist ein großer Teil von WinFS sodass Windows und Anwendungen Änderungen, und Fortschritte synchronisieren kann. Es gibt unter anderem auch so genannte Guardians, die Dateisystemfehler oder fehlerhafte Verknüpfungen entweder verhindern oder sofort korrigieren.  Das Live Beispiel: Real Estate Agent - WinFS Erklärung anhand des Beispiel des Real Estate Agents [Video, 85 MB] Ist WinFS ein klassisches Dateisystem? Diese Frage beschäftigt und verwirrt sowohl Anwender als auch Benutzer: Ersetzt WinFS Dateisysteme wie NTFS oder FAT32? Die Antwort ist definitiv: Nein! NTFS (Struktur: C:\Ordner) wird weiterhin die Grundlage für Dateisysteme sein und WinFS Store (Struktur: \\machinename\defaultstore) ist lediglich ein Aufsatz, der allerdings die klassische Struktur komplett unsichtbar machen soll. So genannte Items können auch heutige Dateien (mp3, jpg etc.) sein wobei es auch neue Items geben wird; z.B. Meetings, Kontakte, Notizen, Ereignisse etc. Diese Items werden unter C:\ versteckt sein. Wenn ein User eine Datei öffnet wird auf einen echten Dateistream zugegriffen d.h. entweder echte Dateien oder gespeicherte Itemdateien. Diese Items können untereinander verbunden werden: Z.B. gehören Kontakte zu einer E-Mail und zu einem Ereignis, die wiederum zusammen zu einem Meeting gehören. Wenn wir nun auf einen Kontakt klicken sehen wir alle passenden E-Mails oder dringenden Ereignisse, die mit diesem Kontakt verbunden werden. |