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Kurz vor dem offiziellen Ende des Supports für Windows 10 zeigen neue Marktanalysen ein doch überraschendes Bild: Die Nutzerzahlen des beliebten Betriebssystems sind deutlich gesunken, doch nicht nur zugunsten von Windows 11 - laut Statcounter-Messungen feiert die fast 15 Jahre alte Version Windows 7 aus dem Hause Microsoft ein Comeback, mit dem wohl niemand gerechnet hat. Aber Messfehler gab es bereits in der Vergangenheit...
Alte Systeme, neue Dynamik

Während Microsoft mit der Veröffentlichung von Windows 11 Version 25H2 den nächsten Schritt seiner Softwarestrategie eingeleitet hat, schien die Akzeptanz bei den Nutzern lange zu stocken.
Die Nutzer können das Update zwar bequem über verschiedene Wege installieren, aber die Verbreitung des Betriebssystems stagnierte bis August 2025.
Aktuelle Daten von Statcounter zeigen ab September 2025, dass die Nutzerbasis endlich wächst, obwohl viele Anwender noch immer Windows 10 die Treue halten.
Dennoch: Im vergangenen Monat verlor das Betriebssystem Windows 10 weltweit deutlich an Boden.
Überraschend an den Statcounter-Statistiken ist jedoch, dass der Rückgang nicht allein mit einem Anstieg von Windows 11 einhergegangen ist.
Stattdessen verzeichnet das Betriebssystem Windows 7, das ursprünglich 2009 auf den Markt kam und offiziell längst nicht mehr unterstützt wird, ein erstaunliches Wachstum.
In nur ein paar Wochen stieg der Marktanteil dieser veralteten Version um rund 6 Prozentpunkte - das ist ein Trend, der in dieser Größenordnung selbst Experten überrascht.
Statcounter-Messfehler: Windows 7 feiert ein fragwürdiges Comeback
Dass ein längst nicht mehr aktives System wie Windows 7 plötzlich wieder so an Bedeutung gewinnt, lässt aufhorchen. In Deutschland, aber auch in Südamerika, ist der Anstieg besonders hoch.
Denn viele ältere Rechner erfüllen schlicht nicht die technischen Voraussetzungen für das neue Windows 11. So etwa mit Blick auf die geforderte TPM-2.0-Unterstützung. Aber greifen die Nutzer wirklich lieber auf ein bewährtes, wenn auch derzeit sehr unsicheres System zurück, statt zu investieren?
Nun, es gibt berechtigte Zweifel, ob die Statistiken tatsächlich ein reales Nutzerverhalten widerspiegeln.
Denn vergleichbare Schwankungen hatte man bereits im Sommer bei Windows 11 beobachtet, als die Zahlen innerhalb kürzester Zeit in die Höhe schnellten, um im folgenden Monat wieder deutlich nach unten zu gehen.
Und seit November 2025 ist klar - dies betrifft diesmal die plötzlich angestiegenen Windows 7-Nutzerzahlen von Statcounter:
Branchenanalysten vermuten daher, dass zumindest ein Teil des gemeldeten Anstiegs auf Messfehler oder auch auf fehlerhafte Erhebungsdaten zurückzuführen sein könnte. Derzeit gibt es keine offiziellen Bestätigungen dafür, dennoch bleibt der plötzliche Aufschwung von Windows 7 ein bemerkenswertes Phänomen.
Problematisch ist, dass Windows 7 nicht mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Wer sich dafür entscheidet, das veraltete Betriebssystem zu wählen, der läuft Gefahr, dass Sicherheitslücken von Cyberkriminellen ausgenutzt werden. Das ist etwa beim Online Banking problematisch. Oder auch, wenn man sich für das Glücksspiel entscheidet und seine Daten einem Online Casino zur Verfügung stellt. Je nachdem, ob es sich um ein Online Casino ohne 5 Sekunden Regel handelt oder mit deutscher Lizenz ist, gibt es verschiedene Daten zu übermitteln. Man muss auf jeden Fall vorsichtig sein, wenn man gerne das Glück auf die Probe stellt; einerseits mit Blick auf das Spielrisiko, andererseits aufgrund der Sicherheitslücken, die Windows 7 bereits hat.
Deutschland zeigt ein anderes Bild
Auch in der Bundesrepublik findet eine Veränderung statt, allerdings mit eigenen Akzenten. Kurz vor dem Ende des Windows 10-Supports verliert das Betriebssystem so viele Nutzer wie noch nie zuvor. Der Rückgang beträgt über 7 Prozentpunkte - das ist ein Rekordwert für Deutschland. Gleichzeitig kann Windows 11 erstmals spürbar zulegen und erreicht nun einen Marktanteil von über 44 Prozent. Das ist zugleich auch der höchste Wert seit dem Start des Systems im Jahr 2021.
Aber auch in Deutschland gibt es Anwender, die sich für Windows 7 entscheiden. Der Zuwachs fällt hier zwar deutlich geringer aus als weltweit, doch selbst ein kleiner Anstieg überrascht angesichts der veralteten Sicherheitsarchitektur. Die Ursache könnte in spezifischen Anwendungsfällen liegen: Manche Unternehmen und private Anwender nutzen weiterhin ältere Software, die nur unter Windows 7 stabil läuft.
Microsofts letzte Chance auf den Spitzenplatz
Mit Blick auf die nächsten Wochen steht Microsoft vor einem entscheidenden Moment. Zwar hat das Unternehmen das sogenannte ESU-Programm - das ist eine Art Sicherheitsverlängerung für Windows 10 - in der EU für Privatnutzer inzwischen kostenlos gemacht. Dennoch bleiben viele Nutzer zögerlich. Für einige ist die Hardwarehürde zu hoch, für andere fehlt der spürbare Mehrwert, um auf Windows 11 zu wechseln.
Die nächsten vier Wochen gelten daher auch als richtungsweisend. Sollte das neue Update 25H2 weitere technische Stabilität bringen und das Vertrauen der Anwender stärken, so könnte Windows 11 bis zum Jahresende erstmals die Führungsposition in Deutschland übernehmen. Gelingt das aber nicht, droht Microsoft, die Kontrolle über den eigenen Ökosystemwechsel zu verlieren.

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