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Cloud-Umsätze steigen - Windows ist nur noch Nebengeschäft für Microsoft

3. Februar 2023
Updated: 3. Februar 2023
Schnelle Übersicht:

Software-Gigant Microsoft hat im abgelaufenen Jahr in einem Umfeld mit Inflation und Rezessionsangst erstmals seit sechs Jahren deutlich an Wachstum einbüßen müssen. Während der Umsatz im vierten Quartal 2022 noch um zwei Prozent auf 52,7 Milliarden Dollar gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres zulegen konnte, sank der Nettogewinn um 12 % auf 16,4 Milliarden Dollar. Der Kurs der Microsoft Aktie brach zwischenzeitlich um 10 % ein, was einem Wertverlust des Unternehmens von satten 160 Milliarden Dollar entsprach.

Auffällig ist vor allem, dass das angestammte Geschäft mit dem Betriebssystem Windows immer weiter zurückgeht. Vor allem die Computerhersteller ordern immer weniger Lizenzen. Viele Unternehmen, die während der Pandemie noch kräftig in ihre IT-Infrastruktur investiert hatten, sind vorsichtiger geworden und bestellen deutlich weniger neues Equipment. Es gilt die Devise, mehr aus den bereits getätigten IT-Investitionen herauszuholen und nur dort, wo es wirklich notwendig ist, neues Equipment zu bestellen. Die Folge war, dass in 2022 fast 39 % weniger Lizenzen verkauft wurden. Auch das Geschäft mit den Surface-Devices ging deutlich zurück.

Das Gleiche gilt für den Microsoft Game Pass für Videospiele als vierte Säule bei Microsoft. Hier gingen die Umsätze um 13 % zurück. Immer mehr Spieler setzen auf andere Plattformen wie Steam oder Spiele um Echtgeld wie im Online Casino. Hier gibt es eine Übersicht zu den besten Online Casinos im Jahr 2023 mit zusätzlichen Informationen zum aktuellen Bonusangebot.

Einzig das Cloud-Geschäft ist und bleibt ein stabiler Wachstumstreiber und konnte einen deutlich höheren Gewinnrückgang bei Microsoft verhindern.

Konzentration auf das Cloudgeschäft

Angesichts der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklung konzentriert sich die Führung von Microsoft unter CEO Satya Nadella verstärkt auf das Cloud-Geschäft. Das Betriebssystem Windows, Surface und Game Pass werden praktisch immer mehr zum Nebenbeigeschäft.

Nadella sagte bei Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen auf der Bilanzpressekonferenz: Pressekonferenz. "Die nächste große Welle des Computing ist im Entstehen". Mit immer neuen KI-Modellen würde sich auch die Microsoft-Cloud in eine neue Computing-Plattform verwandeln. Erst kürzlich hatte man aus der Chefetage des Konzerns bekannt gegeben, dass man mehrere Milliarden Dollar in das KI-Startup OpenAI investieren will. Die Deep-Learning-Modelle wie etwa das Sprachmodell GPT und der Bildgenerator DALL-E sollen in Microsofts Cloud Azure integriert werden, was zu einer neuen Ära der KI könnte.

Knallharte Sparmaßnahmen und Massenentlassungen

Microsoft hat darüber hinaus angekündigt, bis zum Quartalsende Ende März bis zu 10.000 Mitarbeiter entlasten zu wollen, um die Kosten des Unternehmens zu senken. Das sind knapp 5 % der Gesamtbelegschaft. Im Jahr 2022 war die Zahl der Mitarbeiter noch auf 221.000 angestiegen, obwohl man bereits im Herbst einige Entlassungen durchgeführt hatte.

Nadella sagte dazu: "Wir müssen unsere Kostenstruktur mit unseren Umsätzen in Einklang bringen" und fügte hinzu, dass es auch Neueinstellungen und Investitionen in Bereichen von entscheidender strategischer Bedeutung wie dem Cloud-Geschäft geben wird. Welche Geschäftsbereiche und Abteilungen konkret vom Stellenabbau betroffen sein werden, wurde nicht genannt. Die Entlassungen sollen jedoch "transparent und rücksichtsvoll" erfolgen.

Das heißt konkret, dass viele Mitarbeiter eine Abfindung bekommen werden, was das Ergebnis im ersten und zweiten Quartal deutlich belasten wird. Die Rede ist von bis zu 1,2 Milliarden Dollar, die für Abfindungen ausgegeben werden müssen. Die Effekte aus den eingesparten Gehältern werden also erst 2023 und danach voll zum Tragen kommen.

Die Entlassungen bei Microsoft reihen sich ein in eine ganze Welle von Entlassungen in der Tech-Branche. Auch Amazon, Google, Apple, Twitter und Meta trennen sich derzeit von einer erheblichen Anzahl von Mitarbeitern. Bei Meta bekamen 11.000 Mitarbeiter, also 13 % der Belegschaft, ihre Kündigung. Bei Twitter musste gleich die Hälfte der insgesamt 14.000 Mitarbeiter ihren Schreibtisch räumen. Amazon will weltweit 18.000 Stellen abbauen und der SAP-Konkurrent setz 8.000 Mitarbeiter auf die Straße. Der Job-Boom in der Tech-Branche in den letzten Jahren hat damit ein jähes Ende gefunden.

Weitere Facts zu Microsoft

Das von Bill Gates und Paul Allen gegründete Unternehmen mit Sitz in Redmond bei Seattle im Bundesstaat Washington gehört heute mit einem Marktwert von etwa 1,6 Billionen Dollar nach Apple und Saudi Aramco zu den drei wertvollsten Unternehmen. In den vergangenen Jahren konnte Apple bereits mehrfach vom Thron der wertvollsten Tech-Unternehmen gestoßen werden. Der große Erfolg von Microsoft begann 1981, als man das Betriebssystem MS-DOS als Nachfolger von Microsoft-Basic im Auftrag von IBM entwickelte. In den 1990er Jahren wurde das Betriebssystem Office mit grafischer Oberfläche und Mouse-Bedienung sowie das Microsoft-Office-Paket eingeführt. Auf einen Schlag war man somit Weltmarktführer bei Betriebssystemen und Bürosoftware.

Mit der Entwicklung des Internets stieg man auch in das Browser-Geschäft ein, was sich langfristig wegen Google Siegeszug nicht durchsetzen konnte. 2013 erlebte man bei Microsoft die größte Krise der Unternehmensgeschichte. Einige Experten sagten wegen der hohen Verluste bereits den Abgesang auf Microsoft ein. Der langjährige CEO Steve Ballmer musste das Unternehmen verlassen. Der neue Aufschwung bei Microsoft kam 2014 mit seinem Nachfolger Satya Nadella, der das Cloud-Geschäft vorantrieb und viele Geschäftsbereiche wie Handys, mobile Browser und zahlreiche Devices von Microsoft einstampfte. Außerdem führte er die Umstellung auf den Verkauf von zeitlich begrenzten Lizenzen ein, die jedes Jahr neu bezahlt werden müssen, was für Microsoft neben dem Cloud-geschäft eine wahre Goldgrube bedeutet.

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