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Kurz vor dem Ende der Gratis-Verteilung und der Veröffentlichung des Anniversary-Updates von Windows 10 am zweiten August ziehen viele User nach rund einem Jahr Bilanz. Auf der Haben-Seite landet bei vielen von ihnen Cortana, die Spracheingabe-Software des Betriebssystems.
Von einer KI-Figur zur Sprachassistentin
Der Name hat bereits Geschichte: „Cortana“ ist eine Reminiszenz an die Ego-Shooter-Serie „Halo“, die ebenfalls von Microsoft veröffentlicht wurde. Dort ist Cortana eine Spielfigur mit künstlicher Intelligenz, die den User beim Gaming unterstützen soll. In ihrem neuen Job als Sprachassistentin bei Windows 10 bedient sich Cortana einer ähnlichen Cloud-Technologie wie ihre Kollegin Siri von Apple: Die Stimmeingabe des Users wird nicht lokal beantwortet, sondern als Audiostream zu einem MS-Sprachserver übermittelt, um dort analysiert zu werden. Danach werden die „Antworten“ Cortanas wieder an PC, Tablet oder Smartphone zurückgesandt. Bei der Beantwortung der User-Fragen werden diverse Datenbanken zurate gezogen, die für die Fähigkeiten des Dienstes maßgeblich sind; eine Onlineverbindung zur Nutzung des Dienstes ist daher dauerhaft vonnöten.
Cortana kann jetzt auch Deutsch
Nachdem Cortana zunächst nur das Übersetzen in den Ausgangssprachen Englisch und Mandarin-Chinesisch konnte, sind zwischenzeitlich auch Französisch, Italienisch, Spanisch und Deutsch hinzugekommen. Mittlerweile sind mit Ziel- und Ausgangssprachen etwa 50 Übersetzungsmöglichkeiten möglich, die entweder per Sprache oder per Tastatur eingegeben werden können. Damit begibt sich Cortana mit auf ein Feld, das bisher von Übersetzungsdiensten wie dict.cc und Google Sprachtools beackert wurde – und zeigt so eine weitere Facette seiner Vielseitigkeit.
Lernfähige Assistentin
Was Cortana als Sprachassistentin besonders macht, ist ihre Lernfähigkeit. Ähnlich wie „Google Now“ lernt sie aufgrund der Eingaben des Users seine Interessen und Gewohnheiten kennen – und ist so mit der Zeit immer mehr in der Lage, ihn automatisch auf für ihn interessante Termine, Informationen und News aufmerksam zu machen. Allerdings: Dazu muss Microsoft viele persönliche Nutzerdaten erfassen und evaluieren, was viele unter datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten kritisch sehen – ähnlich wie bei anderen Diensten dieser Art. Man sollte sich als User folglich darüber im Klaren sein, dass das System pausenlos Anwenderdaten speichert und auswertet. Aus ihnen lassen sich unter Umständen aussagekräftige Nutzerprofile herauslesen, auch auf Grundlage von gespeicherten Orten.
Auf Wunsch: Der Single-User-Modus
Über Sprache wird Cortana mit dem Ruf „Hey Cortana“ aktiviert. Wenn diese Hey-Cortana-Aufruf-Funktion aktiv ist, kann man im Auswahlfeld darunter festlegen, ob die Sprachfunktion auf jede beliebige Person oder nur auf einen User reagiert. Einfach auf „meine Stimme erlernen“ klicken und dann ein paar Sätze vorlesen – und schon hat Cortana unter Windows 10 das eigene Stimmprofil erstellt. So kann man sicher sein, dass keine dritte Person die Spracheingabe-Software des eigenen Geräts ungefragt benutzen kann.
Bild: Thinkstockphotos, 494372329, iStock, Wavebreak Media
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