Schnelle Übersicht:
Cloud-Computing ist der Trendbegriff der letzten Zeit. Wie verschieden er sich aber interpretieren lässt, zeigt sich im Vergleich von zwei prominenten Top-Produkten: Apples iCloud und Microsofts SkyDrive.
SkyDrive: typische Internet-Festplatte
Microsofts SkyDrive ist eher der typische Vertreter des Typs „Internetfestplatte“. Sie speichern Ihre Daten nicht auf Ihrem PC, sondern im Internet. So lassen die sich von jedem Internet-PC abrufen und bearbeiten – egal, ob es sich um Texte, Tabellen, Bilder, Musik oder Videos handelt. Inzwischen klappt das mit auch mit so gut wie jedem Smartphone: In Windows Phone ist SkyDrive ab Werk integriert, seit einiger Zeit bietet Microsoft auch Apps für iPhones, iPads und Androiden. Neben der aufgepeppten Oberfläche hat Microsoft neuerdings auch das Upload-Größenlimit von 100 Megabyte auf 2 Gigabyte aufgestockt – das war auch dringend nötig.
Ebenfalls gut: Skydrive lässt sich als zusätzliche Festplatte in den Windows-Explorer integrieren, das macht den Up- und Download von Dateien am eigenen PC besonders komfortabel. Einzigartig bei SkyDrive: Office-Dateien wie Word-Texte oder Excel-Tabellen lassen sich online erstellen, bearbeiten und lassen sich mit anderen Nutzern teilen. Ebenfalls nicht zu verachten sind die 25 Gigabyte kostenloser Speicherplatz. Nur in der B-Note gibt’s kleine Abzüge: So lässt sich etwa der Speicherplatz nicht erweitern. 25 Gigabyte sind zwar viel, wem das aber nicht reicht, muss zu einem anderen Anbieter wechseln. Last but not least sind die Microsoft-Server auf der ganzen Welt verteilt, es gilt nicht der strenge deutsche Datenschutz. Insgesamt hat Microsoft aber ein tolles Cloud-Paket geschnürt.
iCloud: iOS only
Der Ansatz von iCloud ist mit Internet-Festplatten wie SkyDrive kaum zu vergleichen. iCloud ist vielmehr ein Synchronisierungsdienst, der Daten aller Art zwischen mobilen Apple-Geräten (ab iOS 5) und Computern (Macs ab 10.7.2 und Windows-PCs) abgleicht. Bestimmte Dateien per Hand im Web zu speichern, ist nicht möglich. Bei der Einrichtung von iCloud muss sich der Nutzer entscheiden, welche Dateien auf allen Geräten auf den gleichen Stand sein sollen, etwa E-Mails, Termine, Kontakte und Fotos. Die Synchronisation läuft dann automatisch im Hintergrund ab. Haben Sie beispielsweise mit dem iPhone ein Foto geschossen, landet es automatisch auf weiteren Geräten, etwa dem Computer daheim oder dem iPad.
Ähnlich funktioniert’s bei Apps, Musik und digitalen Büchern: Neukäufe landen ohne Zutun auf allen Ihren anderen iOS-Geräten. Die iCloud kann aber noch mehr: So lässt sich über den Dienst „iPhone suchen“ der Aufenthaltsort von Geräten herausfinden und die sich gegebenenfalls sperren und löschen. Zudem lassen sich Backups von iOS-Devices im Internet anlegen und die komplette iTunes-Musikbibliothek ins Web überspielen (iTunes Match). In der kostenlosen Basisvariante fasst die iCloud 5 Gigabyte. Von Apple gekaufte Apps, Fotos und Bücher werden dabei nicht mit eingerechnet. Die fünf Gratis-Gigabyte sind für E-Mails, Kontakte, Dokumente, Fotos, Einstellungen und Backups reserviert. Besonders üppig ist das nicht, besonders wenn mehrere Geräte am Start sind. Zusätzlicher Speicherplatz ist aber teuer: 10 Gigabyte gibt’s für 16 Euro pro Jahr, 20 GB für 32 Euro und 50 GB für 80 Euro.
Fazit:
Obwohl sowohl Skydrive als auch iCloud unter dem Begriff „Cloud“ laufen, bieten beide Dienste komplett verschiedene Funktionen. Während bei SkyDrive der Nutzer die volle Kontrolle über die Daten hat, die ins Internet gehen, funktioniert das bei iCloud vollkommen automatisiert. Wer ein iPhone nutzt, kann also beide Dienste hervorragend kombinieren. Und wer kein iOS-Gerät sein Eigen nennt, kann iCloud sowieso nicht nutzen.
Redaktionelle Beratung: pc-typ.de
Bilder: kebox (Fotolia), Screenshots
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ich finde es einfach unverständlich warum apple seine kunden nicht manuel auf die cloud zu greifen lässt? Wäre doch schön, wenn man per Mausklick einige ungewollten und alten Sachen löschen könnte...